5
Jan
2009

Warum?

So ist das nun mal, mit den Vorsätzen - man hält sie meist nicht ein...

Ich bin mit viel guter Laune und Optimismus in das neue Jahr gerutscht. Meine gute Laune konnte ich mir zum Glück bisher behalten (mein Gefühl sagt mir, dass dieses Jahr ein wirklich gutes wird :) )
Allerdings konnte ich einen Punkt meiner Vorsätze nicht einhalten...

Herr Kindsvater schafft es, trotz aller guten Vorsätze meinerseits, mich immer wieder zur Weißglut zu bringen. Und ich frage mich warum? Ich hab mir fest vorgenommen, nicht mehr mit ihm zu streiten. Ich hab mir vorgenommen, immer nett und freundlich zu ihm zu sein. Warum schaffe ich es trotzdem nur selten? Warum schafft er es immer wieder, mir Zweifel einzupflanzen? Warum macht es mir so zu schaffen, dass er überall als der arme Verlassene angesehen wird, der so sehr damit zu kämpfen hat, dass er sein Kind so selten sieht (obwohl ich doch weiß, dass er daran selbst schuld ist...) ?

Ich war nie ein Mensch, der viel auf die Meinung anderer (fremder) Menschen gegeben hat. Warum also geht es mir nun so nahe, dass wildfremde Leute sich ein Urteil über mich erlauben? Warum gibt es mir einen Stich, wenn ich als böse "Ex" hingestellt werde, die mutwillig versucht, dem armen, verlassenen Mann das Leben schwer zu machen?

Eigentlich weiß ich, vermutlich, die Antwort auf all die Fragen. Es tut mir weh, weil all diese Vorwürfe zum Teil mitschwingen lassen, dass ich eine schlechte Mutter wäre. Ich bin sicher nicht die perfekte Mutter (ich glaube, das ist wohl keine Mutter), aber es ist schwer zu ertragen, wenn einem fremde Menschen unterstellen, dass man mehr auf das eigene Wohl, als auf das des Kindes schaut. Trotzdem sollte es mir egal sein... Warum also lasse ich es so sehr an mich ran? Warum lasse ich mir Selbstzweifel einreden?

Also werde ich mir noch einmal vornehmen: ich werde es nicht mehr an mich ranlassen. Ich werde ihn, da er es ja anscheinend braucht, in seiner Opferrolle glänzen lassen und mich einfach im Hintergrund halten. Ich werde meine gute Laune trotzallem festhalten. Ich werde mich einzig und allein auf UNSER Leben, also das von Krümel und mir, konzentrieren. Ich werde ihn nicht mehr drängen, Krümel zu sehen. Auch wenn ich der Meinung bin, dass es für sie besser wäre, wenn sie öfter bei ihm sein könnte. Aber wenn ich nachfrage, schaltet er auf stur. Also werde ich es AUSSCHLIESSLICH ihm überlassen, sich darum zu kümmern, dass er Krümel sieht. Schließlich hat er meine Nummer, er weiß, wann und wo er mich erreichen kann. Einzig auf die Regelung "jedes zweite Wochenende" werde ich bestehen. Nach der Scheidung. So will er es. Bitte, soll er haben. Jedes zweite Wochenende. Der Rest ist seine Aufgabe.

In diesem Sinne, noch ein Lied, das mein Jahr 2009 begleiten soll. Ein Lied, dass ich mir ab heute zum Vorsatz nehmen werde...

Herr B. - 5. Jan, 15:22

Das Lied kann ich hier leider nicht sehen (Firewall), aber zu Deinem Geschriebenen:
Deine Zweifel kenne ich nur zu gut. Noch heute, rund zwei Jahre nach meinem Auszug, gibt es Momente, zu denen ich mich frage, ob meine Entscheidung wirklich richtig war. Sei es, dass mein Sohn weint, weil ich Heiligabend nicht beim Auspacken der Geschenke dabei war, sei es die miese finanzielle Situation, oder manchmal auch nur irgendein Lied oder ein Satz ... Das ist so und ich finde es auch normal, dass man so entscheidende Dinge mal hinterfragt. Man darf sich eben "nur nicht" davon kaputt machen lassen, muss es auch mal wieder gut sein lassen.
In unserem Bekanntenkreis gab es auch solche und solche Meinungen. Ergebnis: Zu einigen Personen habe ich heute keinen Kontakt mehr, weil sie der Meinung sind, ich sei der Böse. Sollen sie, ich werde sie nicht daran hindern. Niemand kann sich anmaßen, die Umstände besser beurteilen zu können als meine (Ex-)Frau und ich. Wer es dennoch tut, dem ist nicht zu helfen.
Noch ein Satz zu den Besuchen des Vaters: Bei uns hat sich das jetzt so eingepegelt, dass mein Sohn auch alle 14 Tage an den Wochenenden bei mir ist, und in der Woche dazwischen bin ich montags am Abend da. Dann geht meine Ex zum Sport und ich bringe ihn ins Bett. Darüberhinaus telefonieren wir aber jeden Abend. Mehr geht halt organisatorisch nicht. Allerdings bin ich auch zu Elternabenden oder wichtigen Entscheidungen anwesend. Das wiederum setzt aber voraus, dass mich meine Ex auch informiert, wenn etwas ansteht, sonst habe ich keine Chance, an seinem Leben in dieser Form teilzunehmen. Diese Chance solltest Du also dem Kindsvater schon geben, ob er sie dann nutzt, liegt bei ihm.

Kayla - 5. Jan, 15:32

Normalerweise bin ich ja auch mehr der Typ, frei nach den Ärzten, "Lasse reden". Werd ich mir jetzt auch wieder mehr zu Herzen nehmen - sollen sie denken und reden, was sie wollen, ich kann noch so viel argumentieren, sie wollen es eh nicht hören. Bitte, dann eben nicht...
Zu den Elternabenden... an denen hat er schon vor der Trennung nie teilgenommen, aber klar, über die werde ich ihn natürlich informieren. Was er mit diesen Informationen macht, ist dann seine Sache. Dass ich den Kontakt ausschliesslich ihm überlassen werde, war ja auch auf den Kontakt zu Krümel bezogen. Natürlich werde ich ihn über alle wichtigen Entscheidungen bezüglich Krümel informieren, bzw. hat er ja nach wie vor auch Mitspracherecht, wenn es um sie geht.

Ich schick dir ganz liebe Grüße :)
Herr B. - 5. Jan, 15:40

Natürlich ist man immer geneigt, sich zu rechtfertigen, aber was geht andere Leute mein Leben und das meiner Familie an. Ich kann und muss es nicht allen recht machen, also soll sich jeder seine Meinung bilden und damit glücklich werden, solange man nicht im ganzen Umfeld schlecht gemacht wird und ganz allein da steht.
Bei uns ist es immer so, dass ich entweder bei meinen Besuchen oder am Telefon die (gemeinsamen) Termine mit meiner Ex bespreche und mir dann meine Zeit entsprechend einteile. Das klappt eigentlich gut, setzt aber natürlich das Interesse bei ihm voraus. Deine "Schuldigkeit" ist damit aber erledigt. Ich gehe im Übrigen auch nicht zu jedem Elternabend, aber wenn wichtige Dinge wie das Gymnasium besprochen werden, will ich schon wissen, was los ist.

Liebe Grüße auch an Dich!
Kayla - 5. Jan, 15:46

Ich habe die vage Hoffnung, dass es sich einpendeln wird, sobald die Scheidung erstmal durch ist. Dass auch er dann endlich mit "uns" abschließen kann. Dass auch er dann einsieht, dass es kein "wir" mehr geben wird.
Das einzige, wovor ich mich fürchte, ist der Moment, wenn ich mal einen neuen Partner habe... Auch wenn es noch lange nicht so weit ist, frage ich mich halt doch, wenn er jetzt schon so herumzickt, wie wird es dann, wenn ein neuer Mann an meiner Seite sein wird. Jemand, zu dem auch Krümel natürlich Kontakt haben wird. Jemand, der möglicherweise auch irgendwann mit uns zusammen wohnen wird... Ja, ich weiß, es ist lächerlich, sich darüber jetzt schon Gedanken zu machen. Trotzdem... Naja, ich werde wohl einfach alles auf mich zukommen lassen :)
Herr B. - 5. Jan, 21:56

Die Frage kann ich Dir auch nicht beantworten - das wird sich zeigen. Vielleicht ist es ja sogar positiv und er sieht Eure Beziehung endgültig als erledigt an und kann damit auch zur Ruhe kommen. Lass es wirklich auf Dich zukommen und mach Dich nicht verrückt.
Übrigens: Den Song von Rosenstolz habe ich vor kurzem das erste Mal gehört - bei E., die aufgrund dieses Songs damals ihre erste Rosenstolz-CD erworben hat :-)

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